Reiseland Tunesien

Tunesien gehört zu den Maghreb-Ländern im Norden Afrikas, zu denen auch Marokko, Algerien, Libyen und Mauretanien gehören. Über 10 Millionen Menschen leben in dem etwa 163.610 km² großen Land, dessen Name von seiner Hauptstadt Tunis herrührt. Nördlich und östlich ist Tunesien vom Mittelmeer umgeben. Nicht nur die größte Insel Tunesiens, sondern auch ganz Nordafrikas ist mit einer Fläche von 514 km² Djerba. Tunesien gehört zu den vermögenderen Ländern des afrikanischen Kontinents. Der Handel mit der Europäischen Union ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Ungefähr 80 Prozent des tunesischen Exports werden an die EU geliefert und etwa 70 Prozent der Importe werden von der EU bezogen.

Foto: Marc Ryckaert (modified by Urlaubermagazin) - CC BY 3.0

Seit dem Jahr 1956 hat sich die Bevölkerungszahl Tunesiens verdreifacht, weshalb bereits 2005 die Anzahl von 10 Millionen Landeseinwohnern erreicht wurde. Im Jahr 2007 betrug sie 10.276.158 Einwohner. Circa 50 Prozent der Tunesier sind unter 20 Jahre alt. Doch seit den 90er Jahren wächst die Bevölkerung Tunesiens langsamer und liegt aktuell bei ungefähr 1 Prozent. Tunesien hat damit die geringste Geburtenrate Nordafrikas.

Die Besiedlung Tunesiens ist im Norden deutlich ausgeprägter als im Süden, da das Klima dort weniger gut für landwirtschaftliche Nutzung geeignet ist. Etwa 70 Prozent der Tunesier leben daher im Norden. Die südlichen Gebiete des Landes sind landschaftlich von Steppen und Wüsten geprägt. Insgesamt 80 Prozent der Menschen leben in Regionen unweit der Küsten.

Die größte Stadt des Landes ist Tunis im Norden Tunesiens. Die Stadt zählt über 2.380.500 Einwohner. Höchstes Bergmassiv Tunesiens ist das im Westen Tunesiens, unweit der Grenze zu Algerien liegende und 1.544 Meter hohe Djebel Chambi, auch Jabal ash Shaʿnabi genannt.

Auch wenn in Tunesien die Schulpflicht gilt, haben nicht alle Kinder das Privileg, tatsächlich eine Schule besuchen zu können.

Bevölkerungsgruppen

Foto: Andrea Nardi - CC BY-SA 3.0 Die Bevölkerung Tunesiens besteht zu ungefähr 98 Prozent aus Arabern und arabisierten Berbern. Etwa 1 Prozent der Menschen sind nicht assimilierte Berber, welche früher die Region bewohnten und heute vor allem auf Djerba, im Bergland des Dahar und auf der Dorsale, welche zum Tellatlas-Gebirge gehört, leben.  Der Anteil an Europäern liegt bei unter 1 Prozent. Insbesondere Franzosen, Italiener und Malteser leben heutzutage in Tunesien.

Sprachen

Arabisch ist die offizielle tunesische Amtssprache und daher die am meisten genutzte Sprache im Land. Eine weitere Umgangssprache ist der westarabische Dialekt Tunesisch-Arabisch, Derija genannt, welcher außer in Tunesien auch im nordöstlichen Algerien und im westlichen Tripolitanien gesprochen wird. In einigen Regionen Tunesiens werden von einem  kleinen Teil der Bevölkerung Berbersprachen gesprochen. Aus der Geschichte Tunesiens als französische Kolonie resultiert die bis heute andauernde Wichtigkeit der französischen Sprache insbesondere für den Handel und die Bildung. An den Schulen ist Französisch Zweitsprache. In den Touristenstädten des Landes wird vermehrt auch in Englisch und Deutsch kommuniziert.

Religion

Die Staatsreligion Tunesiens ist der Islam und 98 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. 85 Prozent davon bezeichnen sich selbst als sunnitische Muslime, die übrigen Muslime sind Ibaditen und Hanafiten. Zudem existieren in Tunesien unter anderem auch katholische, protestantische und jüdische Glaubensgemeinschaften.

Frauenrechte

Seit der Unabhängigkeit Tunesiens im Jahre 1956 wurden den Frauen vermehrt Rechte zugesprochen. Der von 1957 bis 1987 amtierende erste Präsident der Tunesischen Republik, Habib Bourguiba,setzte wichtige Gesetzesänderungen in Kraft. So dürfen Ehen nur mit Einverständnis der Frau zustande kommen, die Polygamie  wurde verboten und Scheidung mittels Gericht wurde eingeführt, während die Frau zuvor von ihrem Mann verstoßen werden konnte. Außerdem haben Frauen in Tunesien seit 1957 das Wahlrecht. Aufgrund dieser Reformen sind in Tunesien heute so viele Frauen wie in keinem anderen arabischen Staat erwerbstätig, ungefähr 50 Prozent der Einkommen werden von Frauen erwirtschaftet.

Quellenhinweis: Fast alle Informationen stammen von den Tunesienseiten bei Urlauberinfos

Klima

Foto: WP-Nutzer: Jamin - CC BY-SA 3.0 In Tunesien sind die Temperaturen meistens schön warm. Jedoch fallen in den etwas kühleren Monaten Dezember bis Februar ab und an starke Niederschläge und im Norden fällt im Winter sogar Schnee. In den Sommermonaten Juli bis September hingegen sind die Temperaturen vor allem im Landesinneren Tunesiens sehr hoch. Über das Jahr verteilt scheint in Tunesien an 300 bis 324 Tagen des Jahres die Sonne.

Die hohe Zahl an Sonnentagen hat Tunesien seinen zwei Klimazonen zu verdanken. In den nördlichen und östlichen Regionen herrscht ein mediterranes Mittelmeerklima, das sich weiter südlich in ein arides Wüstenklima hin wandelt.

Im Norden des Landes ist es während der Sommermonate trocken und warm, in den Wintermonaten zwischen Oktober und März sind die Temperaturen niedriger und es fallen vermehrt Niederschläge. Das Klima im Norden ist durch die frische Luft vom Meer her angenehmer als im Süden. Im Vergleich zum Süden gibt es im Norden weitaus häufiger starke Regenfälle.

Wüstenklima mit niedriger Lufttemperatur dominiert die südlicheren Gefilde Tunesiens. Das Klima ist hier extremer, das heißt im Sommer sind die Temperaturen mit 50 Grad im Schatten äußerst hoch. Sandstürme und der von der Sahara zum Mittelmeer wehende heiße Wind Schirokko sorgen zudem für eine schwer zu ertragende Hitze. Dagegen kann es in Monaten der Winterzeit zu gefrierenden Böden kommen. Viel Niederschlag gibt es im Süden Tunesiens nicht, im Sommer fällt überhaupt kein Regen.

Beste Reisezeit

Die beste Zeit für eine Reise nach Tunesien sind die Jahreszeiten Frühling und Herbst. Zu diesen Jahreszeiten sind die teils starken Regenfälle des Nordens weniger stark ausgeprägt und die Temperaturen im Süden moderater als im Winter und Sommer.

Eine Reise in den Norden von Tunesien empfiehlt sich besonders zwischen Mai und Oktober, während in den südlicheren Regionen zwischen Oktober und April ein angenehmeres Reiseklima herrscht.

Artikelserie "Tunesien"

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