Isonzotal (Soča, Slowenien)
Auf dem Pfad der Geschichte wandeln, die Berge und den Fluss genießen, die regionalen Traditionen kennen lernen – alles im Isonzotal.
Foto: Bernd Gehrmann (modified by Urlaubermagazin) - CC BY-SA 3.0 Es ist unter anderem durch die Schlachten zwischen Italien und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg sehr bekannt geworden. Auch Ernest Hemingway war hier auf der Seite der Italiener an der Front. In Kobarid (Caporetto / Karfreit) gibt es seit 1991 ein Museum über den Ersten Weltkrieg. Dieses wurde 1993 sogar zum besten Museum des Jahres gekürt. Es bietet einen wirklich guten Einblick in die Schrecken der Schlachten, die im Isonzotal stattfanden - und das aus allen Perspektiven. Ein Besuch ist also sehr empfehlenswert.
Natürlich kann man sich auch direkt in dieser historischen Umgebung auf die Spuren der Geschichte begeben. So gibt es unter anderem einen Geschichtslehrpfad, der bei einem der insgesamt drei italienischen Beinhäuser vorbeiführt. In diesen ruhen die Überreste der italienischen Soldaten, die im Isonzogebiet gekämpft haben. Von den österreich-ungarischen Soldaten sind nach wie vor Gräber vorhanden. Weiter oben in den Bergen kann man sich die einstigen Schützengräben, Schieß- und Beobachtungsposten anschauen. Etwas weiter weg von Kobarid liegt auch eine Kirche, die von österreichischen Soldaten im Ersten Weltkrieg errichtet wurde.
Foto: MarcusObal (modified by Urlaubermagazin) - GFDL Wer sich für eine solche historische Entdeckungstour nicht interessiert sollte sich hier trotzdem auf eine Wanderung begeben, denn wie schon gesagt ist die Landschaft einfach atemberaubend schön. Für diejenigen unter Euch, die eine andere Sportart dem Wandern vorziehen, ist ebenfalls Abhilfe geboten, da durch dieses Gebiet Sloweniens natürlich der Fluss Isonzo (italienisch) / Soča (slowenisch) fließt. Wer also die Wanderschuhe lieber eingepackt lässt, sollte stattdessen das Kajak auspacken. Der klare Fluss lädt zu allerlei Wassersportarten ein, deren Ausübung auch überall angeboten wird. So kann man sich neben dem Kajak fahren auch im Raften oder auch im Canyoning versuchen.
Neben Kobarid gibt es noch ein paar andere Orte im jedoch sehr dünn besiedelten Isonzotal. Der größte davon ist Idrija (Ydria). Die Menschen siedelten sich hier an, da in Idrija seit dem späten Mittelalter bis ins Jahr 1990 Quecksilber abgebaut wurde. So kann man sich auch heute noch in einen der Stollen des stillgelegten Bergwerks begeben, wo einem im Zuge einer Multimediashow die Geschichte des Bergbaus näher gebracht wird. Dies kann man jedoch – vermutlich etwas gemütlicher – auch im Regionalmuseum, das sich in der 1533 erbauten Burg Gewerkenegg befindet, erfahren. Dieses Museum ist wirklich sehr interessant. Ich meine, ich weiß ja nicht wie es Euch geht, aber ich hatte vorher so gut wie keine Ahnung von Quecksilber.
Ein weiteres Highlight von Idrija ist die Kunst des Klöppelns, die hier in größter Perfektion von den meisten Frauen beherrscht wird. Auch hierzu gibt es einige Ausstellungsstücke im Museum. Der absolute Höhepunkt des Jahres ist hier jedoch im August, denn dann findet das jährliche Klöppelfestival statt.
Ihr seht also, dass auch dieser kleine Teil Sloweniens eine größe Vielfalt in sich birgt. Eine Reise dorthin lohnt sich also sicher – egal, was man dann letztendlich unternimmt.
Ein Artikel von Manuela Bernauer