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Thema: andere Reiseziele

WM 2018:
Drei Gründe für die Fan-Reise nach Russland


2018 streiten sich die Top-Teams der Welt in Russland um den Weltmeisterpokal. Für jeden Fußballfan gibt es gute Argumente, in ein fußballverrücktes Land zu reisen. Völlig unabhängig von der Frage, wer Weltmeister wird. Drei gute Gründe für eine Reise ins Fußball-Land Russland!

Soeben hat die FIFA beschlossen, dass die Fußball-Weltmeisterschaft ab 2026 mit 48 Mannschaften stattfinden soll. Eine „Mammut-WM“, um auch kleineren Ländern die Teilnahme am vierjährlichen Fußball-Fest zu ermöglichen – das kommt bei vielen Großen der Branche nicht gut an. Manche haben Angst, dass das Niveau sinkt, andere klagen über die hohe Belastung für die Spieler, wieder andere werfen der FIFA reine Geldgier auf Kosten des Sports aus.

Wie dem auch sei – vor der umstrittenen Ausdehnung des Teilnehmerfelds finden noch zwei Weltmeisterschaften mit den gewohnten 32 Teams statt: Das aufgrund seines Austragungsorts ebenfalls umstrittene Turnier im Winter 2022 in Katar und die WM 2018 in Russland. An letzterer gibt es eigentlich wenig zu Meckern, vielmehr gibt es guten Grund, sich auf das Turnier zu freuen.

Wer wird Weltmeister 2018? Die Chancen stehen für Deutschland sehr gut
Wer wird Weltmeister 2018? Titelverteidiger Deutschland werden die besten, Gastgeber Russland eher schlechte Chancen eingeräumt. Bildquelle: wettanbieter.de

Schließlich ist es spannend wie nie. Neben den europäischen Fußball-Großmächten Spanien, Italien, Frankreich, Europameister Portugal und Weltmeister Deutschland würden auch die Argentinier und Brasilianer gerne wieder ein ernstes Wörtchen um die Titelvergabe mitreden. Und wer weiß, wozu die russische Nationalelf in der Heimat fähig sein wird!
Wir geben Ihnen einmal einen Ausblick auf den Sommer in eineinhalb Jahren – die Reise in den Osten könnte sich wirklich lohnen! Wir haben drei gute Gründe rausgesucht, den Koffer zu packen und nach Russland zu reisen.

1) Die Fußballtradition seit 120 Jahren – Fußballverrücktes Russland

Seit rund 120 Jahren wird im Land der Tiger und Bären Fußball gespielt. Um 1900 herum war St. Petersburg das Zentrum des russischen Fußballs – schon 1901 wurde dort eine Fußball-Liga gegründet. Damals war Russland noch ein Kaiserreich, in diese Zeit fällt auch das erste Spiel der Nationalmannschaft. Das ging am 30. Juni 1912 in Stockholm im Rahmen des Olympischen Fußballturniers gegen die Mannschaft aus dem (damals zum Kaiserreich gehörenden) Großfürstentum Finnland mit 1:2 verloren. Einen Tag später trat man in der Trostrunde gegen das zuvor ebenfalls ausgeschiedene Deutsche Reich an, und kam mit 16:0 unter die Räder. Das ist bis heute die höchste Niederlage für die Russen und für eine deutsche Nationalmannschaft der höchste Sieg in der Fußballgeschichte. Auch der Rekord für die meisten geschossenen Tore in einem deutschen Länderspiel von einem einzigen Spieler stammt aus diesem Spiel. Gottfried Fuchs vom Karlsruher FV netzte gleich zehnmal – ein denkwürdiger Tag.

Die größten Erfolge für den russischen Fußball gab es zu Zeiten der Sowjetunion, als man zwischen 1960 und 1972 bei den Europameisterschaften die Plätze eins, zwei, vier und zwei belegte. Bei der WM 1966 in England wurde die UdSSR zudem Vierter. Nach der Auflösung der Sowjetunion tritt man seit 1992 wieder als Russland an.

Die russische Nationalmannschaft ist in der Krise
Obwohl Fußball in Russland boomt, befindet sich die Nationalmannschaft in der Krise. Bildquelle: Дмитрий Садовников - soccer.ru / commons.wikimedia.org - CC BY-SA 3.0

Fußball ist in Russland die beliebteste Mannschaftssportart (vor Eishockey) und erlebte in den letzten Jahren einen Boom, weil erfolgreiche Unternehmer viel Geld in neue Stadien und neue Spieler steckten. Die eigene Nationalmannschaft befindet sich zwar seit einigen Jahren in einer ausgewachsenen Krise, doch wer weiß – vielleicht entfacht die WM im eigenen Land die Begeisterung der Russen für ihr Team ja ganz neu.

2) Die Stadien – Putin baut 12 Fußball-Tempel!

Die WM 2018 findet fast ausschließlich auf dem europäischen Teil Russlands statt. Trotzdem liegen der östlichste Spielort (Jekaterinburg) und der westlichste (Kaliningrad) fast 2.500 Kilometer und etwa fünf Flugstunden auseinander. Ähnliche Dimensionen erreichte in der Geschichte der Fußball-WM bislang nur das Turnier in den USA 1994. Immerhin kam man bei den russischen Organisatoren nicht auf die Idee, etwa in Wladiwostok am Pazifik zu spielen die Hafenstadt ist über 7.000 Kilometer von Kaliningrad entfernt.

Die 12 Austragungsorte sind:

  • Jekaterinburg
    Jekaterinburg Zentralstadion
    Zentralstadion
    35.000 Zuschauer, Vorrunde
  • Kaliningrad
    Kaliningrad Arena Baltika
    Arena Baltika
    35.000 Zuschauer, Vorrunde
  • Kasan
    Kasan Arena
    Foto: Amar77 Wikimedia Commons - CC BY-SA 3.0 Kasan Arena, 44.000 Zuschauer, Viertelfinale
  • Nischni Nowgorod
    Nischni Nowgorod Stadion
    Nischni-Nowgorod-Stadion
    45.000 Zuschauer, Achtel- und Viertelfinale
  • Moskau (Luschniki-Stadion)
    Luschniki-Stadion
    © A.Savin, Wikimedia Commons
    Luschnikistadion, 81.000 Zuschauer, Finale, Halbfinale, Eröffnungsspiel
  • Moskau (Spartak-Stadion)
    Spartak-Stadion
    © Дмитрий Садовников (soccer.ru), Wikimedia Commons - CC BY-SA 3.0 Spartak-Stadion, 43.000 Zuschauer, Achtelfinale
  • Rostov
    Rostov-Arena
    Levberdon-Arena
    45.000 Zuschauer, Achtelfinale
  • Sotschi
    Sochi Olympic Park Fisht Stadium
    © Alexxx1979, Wikimedia Commons - CC BY-SA 4.0 Fischt-Stadion
    47.000 Zuschauer, Achtel- und Viertelfinale
  • Saransk
    Mordovia Arena
    Mordovia Arena
    44.000 Zuschauer, Vorrunde
  • Wolgograd
    Wolgograd Stadion
    © Cryonic07, Wikimedia Commons - CC BY-SA 3.0 Wolgograd-Arena, 45.000 Zuschauer, Vorrunde
  • Samara
    Samara Stadion
    © Samorok, Wikimedia Commons - CC BY-SA 4.0 Samara-Stadion, 44.000 Zuschauer, Achtel- und Viertelfinale
  • Sankt Petersburg
    Krestovsky Stadion
    © Andrew Shiva / Wikipedia - CC BY-SA 4.0 Krestovsky-Stadion, 68.000 Zuschauer, Halbfinale, Spiel um Platz 3

Alle Stadien werden für die Weltmeisterschaft entweder neu- oder umgebaut. Das kostet rund 3,8 Milliarden US-Dollar. Insgesamt investiert man nach Angaben von Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Jahr 2010 rund 7,3 Milliarden Euro in Stadionneubau und Infrastruktur.

Finale und Eröffnungsspiel finden im Luschnikistadion zu Moskau statt. Das Olympiastadion von 1980 wurde aufgrund der umfassenden Umbaumaßnahmen nach der Leichtathletik-WM 2013 geschlossen. Es läuft aber alles nach Plan: Nach einer Inspektion der Baustelle gab die Fifa kürzlich bekannt, dass man gut im Zeitplan liege. Das gilt auch für die anderen WM-Arenen. Gute Nachrichten für die Fans also: auch für die nächste WM dürfen sie sich auf tolle, schicke und vor allem moderne Fußball-Tempel freuen.

3) Das Land – faszinierende Städte, spektakuläre Naturkulisse

Russland ist ein riesiges Land voll von unterschiedlichsten Kulturen und reich an großartiger Natur. Zudem lohnen sich allein schon die größtenteils wirklich sehenswerten Städte an den Austragungsorten als Ausflugsziele. Napoleon sagte seinerseits über Moskau, die Stadt sei „die Verkörperung von Schönheit“. Der Kreml und der rote Platz gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, aber auch das Bolschoi-Theater, das Puschkin-Museum oder die Tretjakow-Galerie sind Must-Sees und verkörpern die wunderschöne Architektur, die sich in ganz Russland findet. Elf Millionen Einwohner machen die Hauptstadt Russlands zur größten Stadt Europas. Auch in der viertgrößten Stadt Europas wird gespielt: St. Petersburg, dessen Innenstadt als solche gleich vollständig ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde.

Die Innenstadt von St. Petersburg St. Petersburgs Innenstadt ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Bild: © g_reg - Fotolia

Doch nicht nur in den beiden größten Städten, auch in allen anderen Spielorten gibt es tolle Bauwerke und Sehenswürdigkeiten zu entdecken sowie ganz unterschiedliche Formen der russischen Architektur und Kultur zu bewundern. Das liegt schon allein an der geographischen Vielfalt: Rostow und Sotschi liegen am Schwarzen Meer, Kaliningrad und St. Petersburg an der Ostsee, Jekaterinburg am Fuße des Ural, welches das europäische vom asiatischen Festland trennt. Die Spielorte Wolgograd, Samara, Kasan und Nischni Nowgorod werden durch einen der längsten und beeindruckendsten Flüsse Europas verbunden: Die Wolga. Die russische Natur bietet eine tolle Kulisse für das größte Einzelsportereignis der Welt.

Fazit: Tickets holen, Koffer packen!

Die Reise nach Russland im Sommer 2018 lohnt sich nicht nur aufgrund des zu erwartenden sportlichen Spektakels, sondern auch aufgrund eines spektakulären Rahmens. Jeder Fußballfan sollte daher auf der Hut sein, wenn die FIFA nach dem Konföderationen-Pokal 2017 über die Verkaufstermine der WM-Tickets informiert.