Thailands heimliche Attraktionen
Foto: Tingting Sullivan - Lizenz: CC BY 2.0 Die Provinz Phang Nga in Südthailand erstreckt sich über eine Fläche von 4.170 km², wovon der größte Teil mit Mangroven und immergrünem Wald bewachsen ist. Im Osten grenzt die Provinz an Krabi, im Westen an Phuket und die Andamanensee; vor der Küste befinden sich viele spektakuläre Inseln. Eine Hauptattraktion von Phang Nga ist sicherlich die Bootsfahrt durch diese vorgelagerte Inselwelt, welche zunächst durch einen schmalen Kanal, den Klong Khao Thalu führt. Danach wird meist die kleine, von Moslems bewohnte Insel Ko Panyi angefahren. Der Irrgarten aus dicht aneinander gedrängten, auf Stelzen ins Wasser gebauten Holzhäusern hat einen ganz besonderen Charme.
Foto: WP-User: Brownie13 - Lizenz: Public Domain Ganz in der Nähe befindet sich Khao Phingan, auch bekannt unter dem Namen „James Bond Island“. Hier wurden in den 1970er Jahren Teile des Filmes „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gedreht, und seither sonnt sich die Insel in diesem Ruhm. Ein Stück vor der Küste steht auch einer der markantesten Felsen Thailands, der „Nagelberg“ (Khao Tapu). Khao Phingan und Tapu werden täglich von hunderten Touristen besucht, während unzählige Souvenir- und Getränkehändler für ein extrem kommerzielles Flair sorgen. Die Insel wurde mittlerweile sogar durch Sandaufschüttungen vergrößert, um noch mehr Menschen Platz zu bieten.
Ko Panyi (Koh Panyee)
© Isabella Wertschnig - Fotolia.com Das muslimische Fischerdorf ist fast vollständig auf Stelzen im Wasser gebaut und durch hölzerne Brücken und Stege verbunden. Es umfasst etwa 500 Haushalte (also über 1.000 Menschen), die – um ihr Einkommen nicht mehr vom Wetter abhängig sein zu lassen – mittlerweile ihre eigenen Fischfarmen angelegt haben.
Geschichte
Die Siedlung auf Ko Panyi wurde Ende des 18. Jahrhunderts von nomadischen malaiischen Fischern errichtet und beherbergt etwa 200 Familien, die alle von einer muslimischen Seefahrerdynastie aus Java abstammen. Da zu jener Zeit nur Leute thailändischen Ursprungs Land besitzen durften, wurde die Ansiedlung hauptsächlich auf Stelzen in einer geschützten Bucht gebaut – was den Fischern einen leichten Zugang zum Meer sicherte. Dank der wachsenden Tourismusindustrie in Thailand nahm der Wohlstand der Gemeinde immer mehr zu und so konnte auch Land auf der Insel selbst erworben werden. Es entstanden die ersten „richtigen“ Gebäude, wie eine Moschee und ein Frischwasserbrunnen.
Dorfleben
Das Dorf besitzt eine eigene muslimische Schule, die sowohl von Jungen als auch Mädchen besucht wird. Viele der männlichen Schüler besuchen anschließend eine weiterführende Schule in Phang Nga oder Phuket. Emigration ist auch notwendig, da die Größe der Siedlung durch gefährliche Wasserbedingungen in der Regenzeit beschränkt ist! Ein Markt ist ebenfalls vorhanden, wo Waren vom Festland verkauft werden, wie z.B. Medizin, Kleidung oder Toiletteartikel. Trotz des touristischen Aufschwungs in Thailand ist das Leben in Ko Panyi noch überwiegend auf die Fischindustrie ausgerichtet.
Tourismus
Mit der Zeit wurde es für die Gemeinde auf Ko Panyi immer schwieriger nur vom Fischfang allein zu leben und deshalb wollte man gezielt Touristen ins Dorf bringen. Heute zählt das Stelzendorf zu den Hauptattraktionen auf Touren von Phuket, oftmals auch nur als Stopp zum Mittagessen. Mit der steigenden Zahl der Besucher etablierte sich auch eine Anzahl von Seafood-Restaurants auf der Insel, ebenso wie diverse Verkaufs- und Souvenirstände.
Weitersurfen: Mehr Infos zu Thailand-Reisen bei Urlauberinfos.
Ein Artikel von Mag. Birgit Mair
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