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Thema: Fernreisen

Geschichte der Dom. Rep.

Wenige Länder haben eine so blutige Geschichte erlebt wie die dominikanische Republik: Jahrhundertelange koloniale Unterdrückung, Sklavenhandel, gescheiterte Unabhängigkeitskriege, Diktatoren, soziale Aufstände, extreme Armut, Erdbeben, Wirtschaftskrisen und ausländische Interessen, welche die Bedürfnisse der Dominikaner bis heute nicht ausreichend in den Vordergrund stellen. Das einstige Zuckerparadies ist äußerst Rohstoffreich - denkt man an Kaffee, Tabak und Zuckerimporte in den letzten Jahrhunderten. Das war auch den Kolonialmächten bewusst – auf der hispaniolischen Insel (bevor der Trennung Haitis und der dominikanischen Republik, die sich die Insel Hispaniola teilen) warteten Millionengeschäfte durch die begehrten Rohstoffe. “Der Schatz” der Karibik wurde folglich von Spaniern, Franzosen, Briten und schließlich den USA erobert, besetzt, ausgebeutet und in zivile Konflikte getrieben – nach dem Motto “divide and conquer”. Und dennoch: Trotz der blutigen Vergangenheit hat sich die dominikanische Republik erholt, wenn auch Teile ihrer Bevölkerung weiterhin in Armut leben. Als eines der bezauberndsten Touristenparadiese weltweit, ist die Wirtschaft stark vom Tourismus abhängig, die Einwohner haben die blutige Vergangenheit vergessen und begrüßen Reisende jeglicher Nationalität mit dominikanischer Wärme und Gastfreundschaft.

Ein Blick weit zurück in die Geschichte in die “präkolumbianische Zeit” bringt uns zu indianischen Völkern und den Kariben, die vor Christus auf der Insel heimisch wurden. Später folgten Arawak Migranten aus dem Orinoco Delta Südamerikas und ließen sich auf den Inseln der Karibik nieder, darunter auch auf Hispaniola (Haiti und die dominikanische Republik). Eine Mischung aus Taino Indianern und den ursprünglichen Bewohnern der Insel lebten auf Hispaniola bis zur Ankunft und Eroberung der Insel durch die Spanier im Schicksalsjahr 1492.

Nach Jahrhunderten wechselnder kolonialer Ausbeutung und der Ansiedlung Westafrikanischer Sklaven auf der Insel (diese wurden als Arbeitskräfte vor allem auf den Zuckerplantagen eingesetzt), besetzte 1821 Haiti die dominikanische Republik für 22 Jahre. Die komplexe Realität der Besatzung manifestiert sich in den Widersprüchen einer brutalen Militärdiktatur, aber auch in der Abschaffung der Sklaverei und der Erzeugung eines nationalen Selbstwertgefühls der Dominikaner. 1844 - nach schweren Kämpfen - wird die dominikanische Republik von Haiti unabhängig – bis heute ist das Verhältnis der beiden Länder, die sich eine Insel teilen, angespannt. Im gleichen Jahr wird die erste Verfassung der dominikanischen Republik verabschiedet. Nur wenige Jahre währt die Unabhängigkeit des rohstoffreichen Karibikstaates – 1916 besetzten die USA die junge Republik. Die Besatzung durch die Amerikaner (1916–1924) gehört zu einer der dunkelsten Episoden des Landes – die Wirtschaft leidet bis heute unter den Auswirkungen: Im Jahr 1920 implementierte die US- Administration den sogenannten “Land Registration Act”, der zur Enteignung tausender Subsitenzfarmer führte, weil ihre Landberechtigung nicht durch schriftliche Dokumente nachgewiesen werden konnte. Andererseits führte der “Land Registration Act” zur Erlaubnis der Zuckerfirmen, mehr Land zu enteignen, um höhere Profite in die USA zu leiten. Als Reaktion auf die politische und wirtschaftliche Unterdrückung formten sich schon bald Widerstandskämpfer, die 1924 der US-Besatzung ein Ende schafften und den Weg für den demokratisch gewählten Präsident Vasquez ebneten. Eine Ära des Friedens und wirtschaftlichen Aufschwungs folgte, das erste Mal in der tragischen Geschichte des Landes kamen die natürlichen Reichtümer des Karibikparadieses wirklich der Einheimischen Bevölkerung zu Gute.

Die Idylle des heutigen Touristenparadieses wurde jedoch bald durch die brutale Trujillo Diktator (auch bekannt als “Ära des Trujillo”, der 1800 Statuen seiner selbst auf der Insel errichten ließ) zerstört. Politische Unterdrückung und Korruption begleiteten die Herrschaft des US-gestützten Trujillos über viele Jahre hinweg. Während des Holocausts erlaubte Trujillo immerhin die Ansiedlung jüdischer Flüchtlinge in der dominikanischen Republik, denen die Einreise in andere Länder verwehrt geblieben war. Die jüdische Immigrationspolitik des Diktators ging auf den Wunsch zurück, im Zuge der sogenannten “Blanquismo” Ausrichtung, mehr Europäer in der Dominkanischen Republik anzusiedeln, um hellere Hautfarben auf der Insel zu kreieren. Auch während des kalten Krieges blieb Trujillo Amerikas treuester Verbündeter in der Karibik. 1961 von dominikanischen Widerstandskämpfern ermordet, erlebten auch die folgenden Jahre keine politische Stabilität, sondern semi-demokratische Regierungen. Immigration in die USA – vor allem nach New York – macht einen großen Teil der Bevölkerungswanderung der Dominikaner aus. Wirtschaftlich sind viele von den Transferzahlungen ihrer Verwandten in den USA abhängig. Die US-Invasion des Iraks 2003 wurde von Koalitionstruppen aus der dominikanischen Republik unterstützt, diese zogen sich jedoch im Jahr 2004 wieder zurück. Seit 2004 ist Leonel Antonia Fernandez Reyna Präsident der dominikanischen Republik, seine Amtszeit läuft 2012 aus. Reyna gehört der Partei “Partido de la Liberacion Dominicana” an und fokussiert seine Politik auf wirtschaftliche Reformen und Integrationspolitik. 15 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, davon über fünf Prozent in extremer Armut.