Das weltbekannte Grödnertal
Foto: Dimitris Iliopoulos - CC BY-ND 2.0 Eines der bekanntesten und schönsten Schigebiete, ja sogar der wohl größte Schizirkus der Welt, berühmt durch die jährlich stattfindenden Weltcuprennen: das ist das Grödnertal. Aber auch in der Sommersaison locken die Gipfel der Dolomiten Aktivsportler und Erholungssuchende aus aller Herren Ländern.
Tourismus gibt es hier seit Mitte des 19. Jahrhunderts, schon Sigmund Freud oder Peggy Guggenheim schätzten Gröden als Urlaubsziel. Bis in die 1950er-Jahre waren noch Holzschnitzerei und Landwirtschaft die Hauptwirtschaftszweige. Seither wurde massiv in die touristische Infrastruktur investiert, und heute kommt man in der Region auf mindestens 1,9 Millionen Nächtigungen im Jahr. Ein Problem dabei ist allerdings das Verkehrsaufkommen: v.a. während der Hauptsaisonen im Sommer und im Winter sind die Verkehrswege oft überlastet.Die meisten Grödner sprechen übrigens – wenn sie unter sich sind – Ladinisch, das ist eine alte rätoromanische Sprache, die sich aus dem Rätischen der ursprünglichen Volksstämme und dem Latein der römischen Eroberer entwickelt hat. Ladinisch ist in Gröden Pflichtschulfach.
Gröden hat auch einige weltberühmte Töchter und Söhne hervorgebracht: den Schauspieler, Regisseur und Bergsteiger Luis Trenker, den Komponisten und Oscar-Gewinner Giorgio Moroder und die Schifahrer Isolde Kostner und Peter Runggaldier.
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Die wichtigsten Orte des Grödnertales
Foto: www.suedtirol.com - CC BY 2.0 St. Ulrich auf 1.236m Seehöhe ist Hauptort des Grödnertales. Sehenswert sind die Pfarrkirche aus dem späten 18. Jahrhundert sowie die St. Jakobskirche, die älteste Kirche im Tal mit schönen spätgotischen Fresken. Das Museum Gröden besitzt neben einer großen Sammlung von Grödner Holzschnitzereien auch archäologische Funde aus der Region sowie Fossilien und Mineralien aus den Dolomiten. Außerdem sind Exponate aus dem Nachlass von Luis Trenker ausgestellt. Von St. Ulrich gelangt man auf die Schigebiete Seceda, Seiser Alm und Raschötz. Im Sommer führen zahlreiche Wanderwege u.a. auf die Seiseralm und bis in den Naturpark Schlern.
St. Christina ist sowohl für Erholungssuchende als auch aktive Wanderer und Schifahrer ideales Ziel. Hier sind die Talstationen zu den Schibergen Monte Pana, Ciampinoi, Col Raiser und Seceda, von hier gelangt man in das Bergsteigerparadies der Langkofelgruppe. Einen Besuch wert ist die Kirche St. Christina: die ältesten Teile – der Glockenturm – stammen aus der Romanik, besonders schön ist der barocke Hochaltar. Leider nicht zugänglich ist die idyllisch gelegene Fischburg.
In Wolkenstein (1.536m Seehöhe) wurden schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts die ersten Schirennen ausgetragen. Überragt wird der Ort von der Sellagruppe, wo sich ebenfalls ein großes Schigebiet befindet. Nördlich von Wolkenstein führt das Langental in den Naturpark Puez-Geisler. Im Langental liegt auch am Fuße der Stevia-Wand die Burgruine Wolkenstein, auf der einst der berühmte Minnesänger Oswald von Wolkenstein lebte.
Sommer & Winter
Foto: generale - CC BY 2.0 Fantastisch ist das Schigebiet von Gröden, das 1970 Austragungsort der Alpinen Schiweltmeisterschaften war. Insgesamt 81 moderne Lift- und Seilbahnanlagen und 175km(!) bestens präparierte Pisten lassen wohl keinen Wunsch offen.
Gröden ist auch ein erstklassiges Langlaufgebiet, auf der Seiseralm, am Monte Pana und im Langental gibt es wunderbare Loipen. Außerdem bietet Gröden mehrere Rodelbahnen, Eislaufplätze, Winterwanderwege und herrliche Routen für Schitouren.
Im Sommer ist das Grödnertal ein Wanderparadies: von gemütlichen Spazierwegen über traumhafte Almwanderungen bis zu anspruchsvollsten Gipfeltouren ist alles möglich. Die Seilbahnanlagen sind natürlich ganzjährig in Betrieb und erleichtern das Überwinden so manchen Höhenmeters. Die Dolomiten sind außerdem ideale Kletterberge. In zahlreichen Klettergärten kann man die Technik lernen und üben, bevor man sich in die beeindruckenden Wände des Langkofel oder der Sella wagt.
Radfahren und Mountainbiken, Wellness- und Adventure-Sportarten (Nordic Walking, Paragleiten, Canyoning) zählen ebenfalls zum Aktivangebot.
Spezielles
Das Schigebiet Grödnertal ist auch Teil des “Dolomiti SuperSki” mit insgesamt 12 Schigenuss-Regionen, darunter Cortina, Kronplatz, Alta Badia oder Valle di Fiemme. Das heißt, dass man mit nur einem Skipass zwischen weiteren 450 Aufstiegsanlagen und unglaublichen 1.220km Pisten (dies entspricht etwa der Autobahnstrecke Hamburg – Venedig) wählen kann!
geschrieben von Gerhard Waiz
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