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Thema: Fernreisen

Reisebericht Arsha, Akhmeta

24.8.2010
Um 8:00 holen wir ein Brot aus der –aus nur einem Raum bestehenden Brotbäckerei, die am Dorfplatz liegt. Der Chef des Hotel „Lomi“ gibt uns noch eine Telefonnr. eines Hotels in Telawi, der Stadt die wir heute erreichen wollen. Er gibt sie mir mit breitem, zahnlosem Lachen und schüttelt mir herzlich die Hand. Wir verlassen Stepantsminda Richtung Süden und halten auf einem Hochplateau irgendwo bei Arsha, wo wir Kaffe kochen und Rast machen.

Zum Glück finden wir danach eine Tankstelle. Wir schlagen alle Warnungen in den Wind, das man nur an Markentankstellen tanken sollte, da kleine Tankstellen gestrecktes Benzin verkaufen würden und tanken für 100 Lari. Es bleibt uns eh keine Wahl, da der Tank leer ist. Zurück am Kreuzpass ist das Wetter besser als am Vortage, die Sicht noch spektakulärer. Wir sind weit oberhalb der Baumgrenze, Gras bedeckt die Berge wie ein weicher Teppich. Wir beobachten eine Gruppe von insgesamt 8 Adlern, die über der Teufelsschlucht kreisen. In Pasanauri kaufen wir noch Wasser. Die Abzweigung gen Osten unter dem Stausee bei Ananuri finden wir kaum, orientieren uns mehr an der Himmelsrichtung und fahren Flussabwärts. Irgendwann finden wir eine staubige Piste auf der wir die nächsten 6 Stunden entlangschaukeln, bis wir endlich Akhmeta erreichen. Von hier aus werden die Strassen wieder besser. Wir machen Rast, kaufen auf dem Markt Tomaten, Melone, Obst, Wasser und Ziegenkäse und tauschen Geld. Nach weiteren 3h Fahrt kommen wir in Telavi an. Außer einem riesigen überdachten Markt gibt es hier nicht viel Interessantes. Im Hotel „Alazani Valley“ befindet sich im Vorraum ein dekorativer Kakteengarten mit ausgestopften Tieren. Entzückend. Der Rezeptionist schaut skeptisch in den Computer, murmelt abwechselnd „hmm“ und „oh“ und meint dann aber wir hätten Glück und er hätte noch drei Zimmer. Das Hotel hat ca. 30 Zimmer. Alle Zimmertüren in den Gängen stehen offen, alle Zimmer sind frei. Wir sind die einzigen Gäste und können uns die Zimmer aussuchen. Wir checken ein, machen kurz Rast und gehen auf den Markt.  Weitverzweigte Gassen in dem fast riesigen überdachten Markt erinnern an die Märkte in Fernost: Gefälschte Markenklamotten, Obst, Fisch, Fleisch, Gewürze und gebrauchte Maschinenteile. Einige der Händler liegen mit dem Kopf auf dem Tisch und schlafen. Es ist heiß und schwül.

Es gibt neben einem Vereinslokal kein weiteres Restaurant in Telavi und so essen wir im Restaurant des Hotels. Im Nebenraum findet eine Party statt. Laute Musik und aufgebrezelte, aber barfuß tanzende junge Damen. Während wir noch essen, werden wir am Tisch „abgeholt“ und aufgefordert mitzutanzen. Die Gastgeberin, die ihren 24.ten Geburtstag feiert, lädt uns zum Mitfeiern ein. Die Tische biegen sich mit Speis & Trank und es werden Ansprachen gehalten, die für uns ins englische übersetzt werden. Eine überwältigende Gastfreundschaft kommt uns zu teil. Wir tanzen und trinken, trinken und feiern.

Autor: Hinrich Brumm