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Thema: Fernreisen

Ägypten: Reise in das Land der Pharaonen

Als Informationsquelle für diesen Artikel diente die Partnerseite Urlauberinfos.com.

Die Menschen in Ägypten

Ägypter © Patryk Kosmider - Fotolia.com

In Ägypten leben weit über 80 Mio. Menschen, über 40% davon in Städten. Das Land am Nil hat eine sehr junge Bevölkerung, ein Drittel ist unter 15 Jahre jung (Stand 2009). Die überwiegende Mehrheit (mehr als 96,5%) betrachtet sich selbst als „Ägypter“. Zu den Minderheiten zählen die arabischen Beduinen in der Wüste (Nomadenvolk), die Nubier im Süden des Landes, einige Berber in der Oase Siwa und einige Arabisch- und Beschda-sprechende Nomaden auf der Ostseite des Nils.

Die Leute auf der Straße sprechen vorwiegend Ägyptisch-Arabisch, einen arabischer Dialekt, die offizielle Amtsprache ist Arabisch. Viele Ägypter beherrschen Englisch als Fremdsprache, in der Oberschicht teilweise auch Französisch. Mit 90% ist der sunnitische Islam die dominierende religiöse Gemeinschaft Ägyptens. Ein Teil legt den Islam modern und fortschrittlich aus, der andere Teil sehr konservativ bzw. fundamentalistisch (Muslimbruderschaft). Genaue Zahlen über das Verhältnis konnten wir bei unserer Recherchearbeit nicht ausfindig machen.

Neben dem Islam findet man auch eine christliche Minderheit, meist koptische Christen. Besonders in Kairo, Alexandria und in Mittel- bzw. Oberägypten lebt diese religiöse Minderheit. Man geht davon aus, dass rund 6% der Gesamtbevölkerung dem christlichen Glauben angehören. Zwischen koptischen Christen und Muslimen ist es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen mit Toten und Verletzten gekommen. Nach der Revolution im Frühjahr 2011 gab es einige blutige Ausschreitungen. Die überwiegende Mehrheit beider Gruppen lehnt die Gewalt aber strikt ab und organisierte auch Kundgebungen für mehr wechselseitige Toleranz.

Gäste aus dem Ausland schätzen die warme und herzliche „arabische“ Gastfreundschaft. Fremde, die Fragen haben oder Hilfe suchen, werden von Einheimischen sehr zuvorkommend behandelt. Nicht selten wird man nach Hause eingeladen und nach den Regeln der ägyptischen Gastfreundschaft bewirtet. Nicht zu verwechseln ist die Gastfreundschaft mit Bakshish (Trinkgeld), wenn einem ein Gefallen erwiesen wird. Z.B. Fotopose eines traditionell gekleideten Ägypters vor einem historischen Gebäude. Auch wenn den Einheimischen bekannt ist, dass Leute aus dem Westen andere Moralvorstellungen haben, sollte man die lokalen Gepflogenheiten respektieren. Verzichten Sie beispielsweise auf Küsse (Mann/Frau) oder zuviel körperliche Nähe in der Öffentlichkeit. Gehen Sie besser auf Ihr Hotelzimmer.

Geografische Informationen zu Ägypten

Ägyptische Landschaft © HandmadePictures - Fotolia.com

Ägypten grenzt im Westen an Libyen, im Süden an den Sudan und im Nordosten an Israel sowie an den von Israel besetzten Gazastreifen. Der Nil, die Lebensader Ägyptens durchfließt das Land auf einer Stecke von 1.500 Kilometern von Süden nach Norden, bevor er durch das fruchtbare Nildelta (Fläche: 24.000 km²) fließt und dann in das Mittelmeer mündet. Das Wasser des Nils ist mit Ausnahme einiger Oasen und Küstenregionen die Grundlage für die Bewirtschaftung der Böden und die Besiedelung Ägyptens. Das ägyptische Territorium teilt man in diese geografischen Regionen:

  • Niltal (Nubien und Oberägypten)
    Das Gebiet südlich der Assuan-Staustufe nennt sich Nuben, ab dem Assuan-Staudamm (auch Nassersee genannt) bis nach Kairo bildet dieses Tal einen rund 25km breiten fruchtbaren Streifen von Süd nach Nord.  
  • Nildelta (Unterägypten)
    Nördlich der Hauptstadt Kairo zwischen Rosette und Damiette erstreckt sich das große Nildelta, besehend aus abgelagertem Flussschlamm, durchzogen von vielen kleineren Mündungsarmen, Kanälen und Bewässerungsanlagen.  
  • Libysche Wüste
    Einen Großteil der Landesfläche nimmt die Libysche Wüste westlich des Nils ein. Das relativ flache Gebiet wird von einer monotonen Sand- und Dünenlandschaft bestimmt, eine Ausnahme bilden die 5 Oasen (Bahariyya, Dachla, Siwa, Farafra und Charga) sowie das 100km südwestlich von Kairo gelegene Fayyum-Becken mit dem Qarun-See.  
  • Arabische Wüste und Wadis
    Auf der Ostseite des Nils erstreckt sich in der Arabischen Wüste ein zerfurchter Gebirgszug namens Wadis, in dem teilweise über 2.000m hohe Berge - vor allem im mittleren Abschnitt -  zu finden sind.  
  • Sinai
    Auf der Sinai-Halbinsel liegt der höchste Berg Ägyptens, der 2.637m hohe Katharinenberg. Die Sinai-Halbinsel wird durch den Sueskanal (160km lange Verbindung zwischen Mittelmeer und Rotem Meer) vom Ägyptischen Festland getrennt.

Klima / Reisezeit

Mit Ausnahme des nördlichen Mittelmeerstreifens und des Nildeltas liegt Ägypten in der nordafrikanischen Trockenzone mit großen saisonalen und täglichen Temperaturschwankungen sowie sehr geringen Niederschlagsmengen. Südlich Kairos regnet es nur mehr selten. Das Klima der nördlichen Küstenregion ist mediterran beeinflusst, besonders im Winter. Im Winter (Jänner) liegen die mittleren Höchsttemperaturen um die 20°C im Norden (z.B. Kairo) und um die 24°C im Süden (z.B. Assuan), wobei es in den Nachtstunden sehr tief abkühlen kann.
Im Hochsommer (Juli) liegen die mittleren Höchsttemperaturen um die 31°C bis 35°C im Norden (Port Said, Kairo) und bei 41°C im Süden (z.B. Assuan). Die geringe Luftfeuchtigkeit von nur 30% in den Sommermonaten macht die Hitze für Menschen aber erträglich.
Im Frühling und Frühsommer weht ein heißer, trockener Wüstenwind vom Süden her. Gibt es einen starken Staub- und Sandwind kann dieser die Sichtweiten massiv einschränken. Bei bestimmten Wetterlagen gelangen diese Sand- und Staubpartikel sogar bis Mitteleuropa, die meisten von uns haben den feinen Belag auf länger parkenden Autos schon gesehen.
Am Küstenstreifen des Roten Meers zeigt sich das Klima etwas gemäßigter mit warmen Sommern um die 35°C und milden Wintermonaten. In der Nacht kühlt es an der Küste auch nicht so stark ab, unter 10°C sinkt die Temperatur kaum.

Klimatabellen



Alexandria / Klimadiagramm  Durchschnittswerte
  Jan Feb. Mar. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Temp (°C) 14,1 14,7 16,2 18,6 21,3 24,0 25,9 26,5 25,5 23,6 20,2 16,2
Nied. (mm) 51 26 12 4 1 0 0 0 1 6 34 59

Kairo / Klimadiagramm  Durchschnittswerte
  Jan Feb. Mar. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Temp (°C) 13,3 14,7 17,5 21,1 25,0 27,5 28,3 28,3 26,1 24,1 20,00 15,0
Nied. (mm) 4 5 3 1 1 0 0 0 0 1 1 8

Assuan / Klimadiagramm  Durchschnittswerte
  Jan Feb. Mar. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Temp (°C) 15,3 17,5 21,8 27,0 31,4 33,5 33,6 33,2 31,2 27,7 21,5 16,9
Nied. (mm) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Hurghada / Klimadiagramm  Durchschnittswerte
  Jan Feb. Mar. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Temp (°C) 15,7 16,8 19,3 22,8 26,1 28,9 29,7 29,9 28,0 25,2 21,0 17,1
Nied. (mm) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 2 1

Reisezeit Nildelta und Mittelmeerküste
Die beste Reisezeit ins Nildelta und für Badeurlauber an die Mittelmeerküste ist zwischen Mai und September. Rundreisen empfehlen wir von September bis November bzw. von Februar bis April.

Reisezeit Rotes Meer
Am Roten Meer kann man fast das ganze Jahr über baden. Wer es heiß mag, kommt zwischen Mai und September.

Reisezeit Libysche Wüste
Hier gibt es das ganze Jahr über extreme Temperaturschwankungen (heiße Tage, kalte Nächte), dies sollten Sie bei Ihrer Reiseplanung bzw. -vorbereitung berücksichtigen!

Landesgeschichte: Das Alte Ägypten

Sphinx © Detlef - Fotolia.com

Die Zeit der Ägyptischen Hochkultur in der Antike reicht von 3.000 v. Chr. bis  332 v. Chr.. In dieser Periode gab es mehrere Dynastien, Reiche und Zwischenzeiten. Allerdings siedelten bereits 5.000 v. Chr. neolithische Kulturen auf dem Boden des heutigen Ägyptens.Die größten Pyramiden stammen aus der sogenannten 4. Dynastie (2670 bis 2620 v. Chr.). Der erste Herrscher (Pharao) dieser Dynastie Snofru ließ gleich drei monumentale Pyramiden erbauen und gilt bis heute als der größte Baumeister Ägyptens. Sein Nachfolger Cheops (Chufu) ließ die berühmteste Pyramide Ägyptens, die Cheops-Pyramide in Gizeh, errichten. Ägypten war im Alten und Mittleren Reich eine absolute Monarchie. Alle Gesetze wurden vom Pharao erlassen, der als höheres Geistwesen und später als Mittelsmann zwischen Mensch und dem Göttlichen gesehen wurde. In der strengen hierarchischen Kultur waren die Schreiber und Verwalter (die Beamten) dem Pharao unterstellt, unter diesen standen die Handwerker und Bauern. Wenn aus klimatischen Bedingungen (Überschwemmung oder Trockenheit) kein Ackerbau möglich war, mussten die Bauern beim Militär oder beim Pyramidenbau arbeiten.

Griechisch-römische Zeit

Alexander der Große schnappte sich 332 v. Chr. Ägypten und gründete die Hafenstadt Alexandria. 300 Jahre später nahmen römische Truppen unter Octavian (Augustus) die ägyptische Stadt Alexandria, das Machtzentrum der Ptolemäer, ein. Octavian (Augustus) verleibte sich Ägypten (Aegyptus) als neue römische Provinz ein, die lange Zeit eine Sonderstellung wegen ihres Reichtums inne hatte. 395 erfolgte die Teilung des Römischen Reichs und Ägypten fiel unter Arcadius an das oströmische Reich.  Die oströmisch-byzantinische Phase Ägyptens endete dann endgültig 642 n.Chr. mit der Eroberung durch die islamischen Araber.

Ägypten im Einfluss des Islams

Ägypten wurde nun von wechselnden Machtzentren aus (Kairo, Bagdad, Damaskus) regiert. Arabische Stämme besiedelten die fruchtbaren Ebenen und bestimmten fortan das kulturelle Erscheinungsbild Ägyptens. Zudem war Kairo ein Zentrum des muslimischen Widerstandes gegen die christlichen Kreuzzüge. Von 1517 bis 1801 herrschten die Osmanen im Land am Nil, trotzdem blieb die Verwaltung in eigenen Händen. Im 19. Jahrhundert war eine zunehmende Europäisierung der ägyptischen Kultur und Wirtschaft zu beobachten. 1882 besetzte Britannien Ägypten militärisch. Nach der Unabhängigkeit 1922 wurde Ägypten ein Königreich und 1953 riefen die Revolutionäre nach einem Militärputsch unter der Führung von Ali Muhammad Nagib und Gamal Abdel Nasser die Republik aus. Die letzte große politische Umwälzung gab es im Frühjahr 2011 als der verhasste Diktator Muhammad Husni Mubarak im Zuge des „Arabischen Frühlings“ entmachtet wurde. Die 18 Tage lang dauernden Proteste haben über 800 Todesopfer und tausende Verletzte gefordert. Menschenrechtsorganisationen sprechen von über 1.500 Toten.

Beliebte Reiseziele in Ägypten



Luxor

Tempel in Luxor
© kleine-@nja - Fotolia.com
Die 500.000 Einwohner zählende Stadt gilt dank vieler kultureller Sehenswürdigkeiten und des internationalen Flughafens als Zentrum Oberägyptens. In und nördlich der Stadt liegen die weltbekannten Tempel „Luxor“ und „Karnak“, die Jahr für Jahr zigtausende Touristen in die Region locken. Weiters interessant sind das Tal der Könige und die Tempelruinen in Theben-West, auf der Westseite des Nils. Luxor wird auch von vielen Kreuzfahrtschiffen angesteuert.

Hurghada

Hurghada
© tagstiles.com - Fotolia.com
Hurghada ist ein ägyptischer Badeurlaubsort der Superlative am Roten Meer. Der Touristenort bietet neben dem täglichen Sonnenbad bietet auch einiges an Unterhaltung und Nachtleben. Dazu lässt sich das Vergnügen am Strand mit diversen Kulturausflügen sehr gut kombinieren. Auch viele Freunde des Tauchsports kommen extra nach Hurghada, wobei angemerkt werden muss, dass der Massentourismus das empfindliche ökologische Gleichgewicht küstennahen Gewässer empfindlich gestört hat. Ein Tauchgang vor Hurghada ist nicht mehr das, was er einmal war…

Sharm el Sheikh

Sharm el Sheikh
© Eric Gevaert - Fotolia.com
Der bekannteste aber auch teuerste ägyptische Touristenort auf der Halbinsel Sinai am Roten Meer. Für Unterhaltung sorgen Diskos, Golfclubs, Restaurants und Märkte. Im Vorort Naama Bay gibt es sogar einige Spielkasinos, dieser Umstand verärgert konservative Kreise, die eine Verletzung der islamisch-arabischen Traditionen darin sehen. Auch Sharm el Sheikh verfügt über ein großartiges Tauchrevier mit zahlreichen Korallenriffen im Golf von Aqaba. Bei Ras Mohammed wurde ein nur mit Genehmigung betretbarer Nationalpark errichtet, um das sensible Ökosystem des Meeres zu schützen.